Informationen zur Methode Biochemie nach Schüssler


Was versteht man darunter?

Bei der Biochemie nach Schüssler sind Krankheiten Ausdruck eines Mangels an Mineralstoffen. Die Gabe von homöopathisch verdünnten Mineralsalzen soll diesen Mangel beheben, indem sie die Aufnahme der benötigten Stoffe in den Zellen fördern.

Die Verwendung von speziellen, nach homöopathischen Gesichtspunkten potenzierten (das heisst stark verdünnten) Mineralstoffen geht auf den deutschen Arzt und Homöopathen Wilhelm Heinrich Schüssler (1821-1898) zurück. Mit verschiedenen Veröffentlichungen unterstützte er die Verbreitung der Homöopathie, doch er stand ihrem grossen Arzneischatz kritisch gegenüber und suchte nach einer Therapie, die im Gegensatz dazu mit wenigen Mitteln auskam.
Beeinflusst durch die Lehre des Begründers der Zellularpathologie Rudolf Virchow (1821-1902) gelangte Schüssler zu der Überzeugung, dass die Funktionsfähigkeit der Körperzellen von einem bestimmten Gehalt an Mineralstoffen abhängt. Aufgrund dieser Theorie experimentierte Schüssler mit Mineralsalzen und entwickelte zwölf homöopathisch verdünnte Funktionsmittel („Schüssler-Salze“), die jeweils bestimmte Körperfunktionen günstig beeinflussen sollen. 1873 veröffentlichte er einen Aufsatz mit dem Titel „Eine abgekürzte Therapie, gegründet auf Histologie und Cellular-Pathologie“. Damit wendete er sich offiziell von der klassischen Homöopathie ab und begründete sein eigenes Therapieverfahren.
Nach Schüsslers Tod 1899 wurde das Verfahren weiterentwickelt und das Spektrum der Heilmittel durch zwölf weitere Mineralsalze (sogenannte Ergänzungsmittel) erweitert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Biochemie nach Schüssler vom nationalsozialistischen Regime in Deutschland im Rahmen der „Neuen Deutschen Heilkunde“ gefördert. Da die Biochemie auch von Laien angewendet werden kann, ist sie mittlerweile eine der bekanntesten Heilmethoden im deutschsprachigen Raum.

Wilhelm Schüssler ging davon aus, dass Krankheiten aufgrund von Mangelzuständen im Mineralstoffwechsel der Körperzellen entstehen, wobei der Mangel durch die Nichtverwertbarkeit der natürlich vorkommenden Mineralsalze bedingt ist. Die Schüssler-Salze optimieren die Molekülaufnahme in den Zellen, können aber selbst den Mineralstoffbedarf nicht decken, da sie stark potenziert sind. Ein Beispiel: Damit der Körper 10 mg Eisen aufnehmen kann, müssten täglich 40 Millionen Tabletten Ferrum phosphoricum D6 zugeführt werden.
Die Erkrankungen gliederte Schüssler gemäss den Entzündungsstadien in drei Gruppen ein: Im sogenannten Sol-Stadium sondert das entzündete Gewebe flüssiges Sekret ab, im Gel-Stadium ist das Sekret fester, im Durus-Stadium ist das Gewebe verhärtet. So wird in der Biochemie nach Schüssler zum Beispiel die Atherosklerose den Durus-Krankheiten zugeordnet, die ausgewählten Salze sollen der Krankheit entsprechend Verhärtungen lockern. Die Mittel werden also nicht gemäss der homöopathischen Ähnlichkeitsregel angewandt, sondern nach Schüsslers eigenen Prinzipien und physiologischen Aspekten klassifiziert.

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